Fadenheftung ist das haltbarste aller Bindeverfahren für Bücher und Broschüren und hat eine lange Tradition. Fadengeheftete Bücher lassen sich flach aufschlagen und haben eine gewisse Wertigkeit - sie sind eben einfach schöner.
Wenn Langlebigkeit der Werke gefordert ist oder angestrebt wird, ist die Fadenheftung das einzige sichere Bindeverfahren. Deshalb besteht z. B. in der Archäologie die Forderung, alle Werke in Fadenheftung zu veröffentlichen. Sollte der Leim im Lauf der Zeit durch Umwelteinflüsse nicht mehr halten, wird sich zwar der Buchblock vom Umschlag lösen, aber der Buchblock bleibt durch den Faden als Ganzes erhalten und jeder Buchbinder kann das Buch, ohne es zu beschädigen, wieder neu ableimen.
Anders sieht es bei allen anderen Bindeverfahren aus. Hier fallen meist zuerst einzelne Seiten heraus, die bevor das Buch zum Buchbinder gebracht wird, schon verknickt, zerissen, verschmutzt oder verloren sind. Bei der Reparatur einer Klebebindung muss immer ein Stück vom Rücken abgefräst/abgeschnitten werden, so dass das Buch im Bund immer kürzer wird. Dadurch sind nicht allzuviele Reparaturversuche möglich.